In Sachen Wetter bietet Paraguay fast so viele Sonnentage wie die Costa del Sol in Spanien. Doch dazu kommen auch häufige, teilweise heftige Regenfälle. Die Natur bedankt sich für die Kombination mit üppigem Wachstum. Wer Natur erleben möchte, ist in Paraguay richtig! Dazu kommen sehr angenehme Temperaturen: Ich schreibe diesen Text hier gerade an einem 12. Juni. Da wir auf der Südhalbkugel sind, ist dies quasi vergleichbar mit einem 12. Dezember in Deutschland. Wir haben heute Temperaturen zwischen 23 Grad und 30 Grad. Für die Jahreszeit ist es eher ein bisschen zu warm, aber ungewöhnlich ist das nicht.
Das gute Essen ist Ansichtssache. Typisch paraguayisch sind Chipa, Empanadas und natürlich Grillfleisch, dazu vielleicht noch einen Maiskuchen, der „Sopa Paraguaya“ genannt wird. Wenn ich das Essen vor mir sehe, so kommt bei mir keine Begeisterung auf. Ein zähes Stückchen Kuh, auf dem man minutenlang herumkauen kann, ohne dabei entscheidend voranzukommen, eine fettige Teigtasche, trockenes Gebäck mit Anis-Geschmack – meine Vorstellung von Glück sieht anders aus. Aber ich bin ja auch kein Paraguayer.
Hier in Paraguay schwingt ja bei diesem Essen auch viel Tradition mit. Und vor allem: Die Paraguayer kennen es ja nicht anders. Die meisten von ihnen waren einfach noch nie beim Griechen, denn solche Restaurants gibt es hier nicht und da Land verlassen haben sie auch noch nicht. Und dann der Glücksfaktor Familie: Bei knapp drei Kindern pro Frau sind die Familien naturgemäß größer. Man hat mehr Geschwister, mehr Onkels und Tanten, mehr Cousinen und Cousins. Anders als in Deutschland lebt die Familie noch näher zusammen, so dass auch wirklich fast alle zu den Familientreffen kommen können. So eine Familienfeier bei gutem Wetter, leckeres Essen und gute Musik dazu – das ist die paraguayische Vorstellung vom Paradies.
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