Gemeinsame Währung in Südamerika?

Im Jahre 2008 wurde die „Union Südamerikanischer Nationen“, kurz „UNASUR“ gegründet. Darin haben sich die 12 südamerikanischen Länder mit dem Ziel zusammengetan, gemeinsam gegen Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit zu kämpfen.

Dazu möchte man unter anderem die Abhängigkeit vom US-Dollar verringern und daher eine eigene gemeinsame Währung im Jahre 2025 einführen. Die politische Integration soll nach dem Vorbild der Europäischen Union vorangetrieben werden: Gemeinsames Südamerika-Parlament, einheitliche Pässe und schließlich die gemeinsame Währung.

Eine andere multinationale lateinamerikanische Währung, der SUCRE, startete als Buchgeld bereits 2010. Bolivien, Dominica, Honduras, Kuba, Nicaragua, Venezuela und Ecuador sind beteiligt, Paraguay bislang noch nicht.

Kann man bei diesen Entwicklungen davon ausgehen, dass der Guaraní, die Paraguayische Währung bald nicht mehr existiert? Niemand weiß es genau, doch habe ich eine sehr eindeutige Meinung dazu.

Die Welt ist auf dem US-Dollar aufgebaut. Er ist die wichtigste Handelswährung und sichert den USA dadurch erheblichen Einfluss. Sicher möchten die USA darauf nicht verzichten. Jede neue Währung mehrerer Staaten gemeinsam stellt eine potenzielle Bedrohung für US-amerikanische Interessen dar. Die USA dürften also eher GEGEN die neuen Währungen arbeiten. Es sei denn, sie kontrollieren sie und können sie zu ihrem Vorteil nutzen.

Die Länder, die den SUCRE gestartet haben, sind linksregierte Länder, die versuchen, gemeinsam dem US-Einfluss durch den Dollar zu entkommen. Das dürfte den USA nicht schmecken, doch solange das Projekt vom Volumen her keine Bedrohung für US-Interessen darstellt, ist es den USA wohl eher egal. Paraguay liegt auf US-Linie. Es erscheint nahezu ausgeschlossen, dass Paraguay sich gegen den US-Willen dem SUCRE anschließt.

Für die gemeinsame Währungsinitiative der UNASUR für 2025 gilt das gleiche. Die USA haben vermutlich kein Interesse an dieser Währung.

Zudem sehen die UNASUR-Staaten am Beispiel der Europäischen Union, welche wirtschaftlichen und politischen Folgen es hat, wenn man Ländern mit völlig unterschiedlichen wirtschaftlichen Daten in einer gemeinsamen Währung zusammenfasst.

Um den Prozess der Integration voranzubringen, müssten die 12 Länder einen Konsens erreichen. Unter diesen 12 Ländern sind aber solche mit völlig unterschiedlichen Regierungen, von sehr links (Bolivien, Venezuela) über gemäßigt links (Uruguay, Chile, Surinam, Guyana), gemäßigt rechts (Perú, Kolumbien, Paraguay, Argentinien) bis sehr rechts (Brasilien). Ecuador ist ein Sonderfall. Hier wurde ein linker Präsident gewählt, der nun plötzlich rechte, neo-liberale Politik macht. Bei dieser Gemengelage einen Konsens in der UNASUR zu erzielen erschien nahezu unmöglich.

Und so passierte, was vorprogrammiert war: Im April 2018 erklärten Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Peru ihre UNASUR-Mitgliedschaft für ruhend. Kolumbien stieg im August 2018 ganz aus. Im März 2019 folgte Ecuador. Es verbleiben nur noch Bolivien, Guyana, Surinam, Uruguay und Venezuela als aktive UNASUR-Mitglieder übrig.

Ebenfalls im März 2019 gründeten Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay, Peru und Guayana die Organisation PROSUR, quasi jetzt die Konkurrenzveranstaltung zu UNSASUR. PROSUR strebt eine enge Zusammenarbeit auf diversen Gebieten an, aber von einer gemeinsamen Währung ist nun nicht mehr die Rade. Aus meiner Sicht ist UNASUR damit quasi gestorben.

Nach einer gemeinsamen Währung ab 2025 sieht das alles jetzt nicht wirklich aus. Es scheint, als stünde es um den Zeitplan erheblich schlechter als beim Neubau des Berliner Flughafens.

Warum erst die großen Ziele einer gemeinsamen Währung und nun passiert nichts? Der Grund scheint einfach: Bei Gründung der UNASUR in 2008 waren mit Ausnahme von Chile, Perú und Kolumbien alle Länder Südamerikas linksregiert. Das Interesse war, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verrignern. Seitdem hat Chile von rechts auf links gewechselt, doch die beiden Schwergewichte Argentinien und Brasilien haben, ebenso wie Paraguay, ihre Linksregierungen durch Rechtsregierungen ersetzt. Diese folgen tendenziell dem Kurs der USA und die haben kein Interesse an einer gemeinsamen Währung Südamerikas.

Fazit: Eine gemeinsame Währung Südamerikas ist eine politische Idee, die mindestens in den nächsten 20 Jahren wegen völlig unterschiedlicher politischer Interessen nicht durchführbar scheint.

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