Bei deutscher Technologie denke ich doch an Haushaltsgeräte oder Autos, aber nun das: Ein Waschmittel in Pulverform. Extra noch die deutsche Flagge dabei, damit man es gleich erkennt.
Fundstück im Supermarkt für 16.500Gs. 900g für derzeit 2,35€ Bei Lidl in Deutschland kosten 3,25kg 8,99€ macht 2,49€ für 900g Für ein Importprodukt gar nicht schlecht, dass es sogar günstiger ist, als in Deutschland.
Wir haben zwei Hunde und beschlossen eines Tages, ihnen zwei
Hundehütten zu schenken. An einer Hauptstraße in Areguá fanden wir allerlei
Produkte von Tischlern, so auch Hundehütten. Die hinsichtlich Größe und
Verarbeitungsqualität richtigen Hütten waren nicht dabei, doch versicherte uns
der Verkäufer, diese können man für uns produzieren.
Nun gut. Er wollte sich wieder melden und so tauschten wir
die Handy-Nummern aus. Zwei bis drei Wochen lang hatten wir nichts mehr von
ihm. Dann meldete er sich und sagte, er könne ihre Hundehütten sofort liefern.
Doch ich war gerade in Deutschland, meine Frau Lia in Asunción. Er beharrte darauf, er könnte sofort
liefern. Lia machte ihn noch einmal
klar, dass dies nichts bringe, da ja keiner zu Hause wäre. Auf dem Nachhauseweg fuhr meine Frau bei dem
Laden vorbei, der am Weg lag. Für einen PKW waren die Hundehütten zu groß.
Lia nahm einen Mitarbeiter, Emilio, die Vorhut, im PKW mit.
Der andere Mitarbeiter, Franciso, sollte mit dem LKW und den Hundehütten kurz darauf
nachkommen.
Aus der Anlieferung entwickelte sich nun ein bemerkenswertes
Spektakel. Emilio setzte sich in den Vorgarten und wartete auf seinen Kollegen.
Doch der kam und kam nicht. Auch ein
über WhatsApp geschickter Standort half ihm offenbar nicht wirklich weiter.
Emilio beschloss, an die Hauptstraße zu laufen, um seinen Kollegen zu helfen,
wenn dieser dort vorbeikäme.
Eine Weile später erreichte Francisco mit einem schweren Lkw
unser Grundstück – ohne Emilio. Ein Vierzigtonner, nur für zwei Hundehütten. Da
wir in einem Wohngebiet mit engen Straßen wohnen, hatte der LKW-Fahrer so seine
liebe Not damit, unser Grundstück zu erreichen. Wer nun zum Abladen fehlte war
Emilio. Lia ging selbst zur Hauptstraße und suchte ihn dort. Er blieb verschollen. Lia und Francisco luden
die Hundehütten gemeinsam ab und Francisco fuhr alleine wieder zurück. Später erfuhren wir, dass Emilio sich zu Fuß
in unserem Wohnviertel verirrt hatte und alleine mit dem Bus wieder nach Areguá
zurückgefahren war.
So kann selbst aus einem simplen Hundehüttenkauf in Paraguay ein kleines Abenteuer werden!
Die Hundehütte stammt vom Holzmöbelhändler zwischen Luque und Aregua, hier bei Minute 3:12 zu sehen:
Eines Tages in Areguá: Uns begegnet ein Paraguayer in einem
Trikot von Werder Bremen. Da wir jahrelang in Bremen gelebt haben und meine
Frau und meine Kinder gebürtige Bremer sind, war das für mich ein Ereignis. Ich
sprach ihn auf Spanisch an, ob ich ein Foto von ihm machen dürfte und tat dies
schließlich auch.
So richtig geantwortet hat er allerdings nicht. Vermutlich
gehörte er zu jenen Paraguayern, die kein Spanisch sprechen, sondern ausschließlich
Guaraní. Auch meine Begeisterung für sein Shirt schien ihm eher merkwürdig und
das Foto ließ er mehr über sich ergehen. Es könnte sein, dass er keine Ahnung,
wer oder was „Werder Bremen“ eigentlich ist. Wer weiß, wie er an das Trikot
gelangt ist.
Monate später gingen wir am Ufer des Ypacaraí-Sees spazieren
und bewunderten die stattlichen Villen dort. Zu unserer Überraschung sahen wir
draußen, neben dem Eingang einer Villa, ein handgemaltes, ca. 2 Meter hohes
Wappen von Werder Bremen. Wem mag die Villa gehören? Wir spekulierten natürlich
über Fußballer. Nelson Valdez? Ein paraguayischer Fußballer, der ein paar Jahre
in Diensten von Werder Bremen stand? Möglich, aber später hat er noch mehr
Spiele für Borussia Dortmund gemacht. Das, und die Tatsache, dass er heute für
den paraguayischen Spitzenverein Cerro Porteño spielt, machen es
unwahrscheinlich, dass es sich um sein Haus handelt. Sind es andere deutsche
Auswanderer aus Bremen? Wir haben nicht geklingelt und werden es wohl nie
erfahren.